Wir freuen uns, Sie auf You think that you know but you know that you don’t, eine Einzelausstellung mit Malereien von Eddie Martinez, in der Galerie Max Hetzler, Goethestraße 2/3 in Berlin aufmerksam machen zu dürfen. Dies ist die erste Ausstellung des Künstlers in der Galerie.
Eddie Martinez' künstlerische Praxis ist durch seine persönliche Bildsprache gekennzeichnet, die von typischen Elementen wie Menschen mit Insektenaugen und auffälligen Kopfbedeckungen, Blockköpfen und dem wiederkehrenden Schmetterlingsmotiv der Buflies geprägt ist. Seine Gemälde sind voller Querverweise auf seine alltäglichen visuellen Erfahrungen, die Kunstgeschichte und sein eigenes früheres Werk. Sie zeichnen sich durch einen energischen Einsatz von Farbe und kühnen Konturen aus und werden in verschiedenen Kombinationen aus Öl, Emaille, Sprühfarbe, Collagen und Atelierresten ausgeführt.
Martinez ist vor allem für seine großformatigen Wandarbeiten bekannt, in denen er Figuration und Abstraktion, Malerei und Zeichnung miteinander verbindet und in denen die für ihn typische kraftvolle Pinselführung im Vordergrund steht. In seinen Gemälden möchte Martinez die Geschwindigkeit und Unmittelbarkeit der Zeichnung – sein ursprüngliches Hauptmedium – in komplexe Kompositionen auf großformatigen Leinwänden übertragen. Seine Verwendung verschiedener Medien ist dem Wunsch geschuldet, die kreative Geschwindigkeit von Stift und Papier auf einem großen Format nachzuahmen.
Weiterführend von der Werkgruppe, die derzeit im Rahmen der 60. Internationalen Kunstausstellung – La Biennale di Venezia zu sehen ist, umfasst die aktuelle Ausstellung Gemälde aus mehreren der wichtigsten fortlaufenden Serien des Künstlers. Moon Cake und Arles Yellow gehören zu den „Flowerpots“, einer Serie, die 2005 aus der Erinnerung an verschiedene heimische Pflanzen aus Florida und Kalifornien, wo Martinez aufgewachsen ist, entstand.
Seoul Sunrise und Long Distance sind Werke aus der Serie „Whiteout“, deren Titel sowohl auf die weiße Korrekturflüssigkeit anspielt, mit der Fehler beim Schreiben überdeckt werden, als auch auf das Erscheinungsbild eines dramatischen Schneesturms. In dieser seit 2015 laufenden Serie überzieht Martinez seine farbenfrohen Gemälde mit weißer Farbe in einem Prozess der Auslöschung, der sich mit dem Kanon der Kunstgeschichte auseinandersetzt. Die „Whiteouts“ zeichnen sich als Übungen des Sehens aus und offenbaren Martinez' Faszination für auftauchende und verschwindende Formen.
Andere Gemälde gelten als Einzelwerke, die oft auf Referenzen aus mehreren Serien des Künstlers zurückgreifen. Sie enthalten biomorphe Formen und scheinen voll von Objekten zu sein, die eine Mischung aus Gegenständen und Orten sind. Spargel Season und Emartllc No.6 sind Beispiele für Martinez' Faszination für Wortspiele, Doppelbedeutungen und freie Assoziationen. Die Titel spielen jeweils auf die Vorliebe der Deutschen für Spargel im Frühling und auf das Briefpapier seines eigenen Ateliers an, auf dem „Emart LLC“ steht. Das Zeichnen auf Briefpapier ist eine Praxis, die Martinez seit langem anwendet und die auch der Ursprung seiner früheren „Love Letter“-Werke war, die hier seine bemalte Leinwand mit einem Gefühl impulsiver Spontaneität erfüllen.
Ein früheres „Bufly“-Werk aus dem Jahr 2022 mit dem Titel BF No. 18 ist außerdem in der Ausstellung zu sehen. Basierend auf der Liebe zu Schmetterlingen, die Martinez' Sohn in seiner frühen Kindheit zum Ausdruck brachte – sowie auf dessen falscher Aussprache der „Butterflies" als „buflies“ –, verkörpert dieses Werk die Freude und Lebendigkeit, die die Praxis des Künstlers durchdringen.
Die Energie und Vitalität, die Martinez' Werk auszeichnet, äußert sich in spielerischen und leicht verstörenden Kompositionen. Geprägt von seinem intensiven Interesse an der uns umgebenden Welt mit ihren vielfältigen visuellen Einflüssen und Reizen, verbindet Martinez' Arbeitsweise klassische Formen der Malerei wie Stillleben, Porträt und Landschaft mit der Geschwindigkeit der Zeichnung, der er sich in einer Art Bewusstseinsstrom nähert, der seinen einzigartigen künstlerischen Stil ausmacht.
Eddie Martinez (*1977, Groton, Connecticut) lebt und arbeitet in Brooklyn, New York. Einzelausstellungen des Künstlers fanden in zahlreichen internationalen Institutionen statt, darunter Space K, Seoul (2024); Yuz Museum, Shanghai; Museum of Contemporary Art Detroit (beide 2019); The Bronx Museum, New York (2018); The Drawing Center, New York; und Davis Museum at Wellesley College (2017). Der Künstler repräsentiert die Republik San Marino mit der Einzelausstellung Nomader im Rahmen der 60. Internationalen Kunstausstellung – La Biennale di Venezia (2024).
Martinez' Werke befinden sich unter anderem in den Sammlungen des Kemper Museum of Contemporary Art, Kanas City; La Colección, Mexico City; Los Angeles County Museum of Art; Modern Art Museum of Fort Worth; Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid; Thyssen-Bornemisza Museo, Madrid; Hirshhorn Museum, Washington, D.C.; National Gallery of Art, Washington, D.C.; Pennsylvania Academy of Fine Arts, Philadelphia; Pérez Art Museum, Miami; the High Museum Atlanta; Carnegie Museum of Art, Pittsburgh; The Bronx Museum of the Arts; The Marciano Collection, Los Angeles; The Morgan Library & Museum, New York; und The Long Museum, Shanghai.
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