Galerie Max Hetzler zeigt in den Galerieräumen der Zimmerstraße in Berlin-Mitte eine Ausstellung mit neuen Werken von Christopher Wool.
In Christopher Wools Werk geht es um den Prozess des Malens an sich. Er untersucht diesen Prozess indem er Form und Farbe reduziert, und mit verschiedenen Malerei- und Reproduktionstechniken innerhalb dieser Parameter experimentiert. Er arbeitet mit Siebdruck oder Musterwalzen, nutzt die Techniken des Übereinanderschichtens und Auslöschens, lässt Motive durch weiße Farbe unkenntlich werden und fügt andere Motive hinzu. Die Bandbreite der verschiedenen Techniken, welche Wool über die Jahre verwendet hat, zitiert die zeitgenössische Kunstgeschichte von Jackson Pollocks Drip-Paintings bis zu den Siebdrucken von Andy Warhol.
In seiner neuen Serie von Bildern verwendet Wool Lösungsmittel um lange, verworrene Linien aus schwarzem aufgesprühtem Lack zu übermalen. Sprayen wird vor allem mit Graffiti in urbanem Zusammenhang assoziiert, die Bearbeitung mit Lösungsmitteln deutet auf den Versuch, diese wegzuwischen. Wools Bilder werden durch Destruktion gestaltet: Die schwarzen Linien werden teilweise weggenommen, ineinander verwischt oder verkehren sich in ihr weißes Negativ. Neue Linien werden aufgetragen und wieder gelöscht, was eine dynamische Spannung zwischen dem Kontrast der Strukturen hervorruft, den verwaschenen Streifen und den sich kringelnden Linien.
Wool sagt, „Ich begann, mich mehr für das Wie des Malens als für das Was zu interessieren.“ Seine Arbeit ermutigt den Betrachter zur Reflektion der physischen Eigenschaften von Farbe, zur Bewusstwerdung des Malprozesses und der essentiellen Elemente des Mediums: Form, Linie und Farbe.
Anlässlich der Ausstellung wird ein Katalog erscheinen.
Christopher Wool wurde 1955 in Chicago geboren. Er lebt und arbeitet in New York. Der Künstler stellt seit 1989 mit Galerie Max Hetzler aus. Sein Werk ist in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen gewesen, u.a. im Musée d’Art Moderne et Contemporain, Straßburg (2006); Instituto Valenciano de Arte Moderno, Valencia (2006); P.S.1 – Contemporary Art Center, Long Island City (2004); Camden Arts Center, London (2004); Le Consortium, Dijon (2002); Secession, Wien (2001); Museum of Contemporary Art, Los Angeles (1998) und Kunsthalle Basel (1998).