Galerie Max Hetzler zeigt fünf neue Gemälde von André Butzer anlässlich des Gallery Weekend Berlin in den Räumen Zimmerstraße 90/91 in Berlin-Mitte.
Bei der Entwicklung einer eigenen malerischen Ausdrucksform beschäftigt sich André Butzer neben der ungegenständlichen Malerei von Albert Oehlen mit der Koloristik Edvard Munchs und den dichten, farbkräftigen Kompositionen Asger Jorns. In der Tradition des deutschen Expressionismus entwickelte André Butzer eine farbintensive Malerei, die in einer teils grotesk anmutenden Formensprache aus Flecken, Strichen und Kurven eine künstlich übersteigerte Realität schafft. Auch figurative Elemente, die oft an Comic-Figuren erinnern, sind charakteristisch für das Werk André Butzers.
Zu sehen sind großformatige Bilder, die vor einem monochromen, flächig grauen Hintergrund feine, meist in leuchtenden Farben gemalte Linien und Muster zeigen. Stand bisher oft die Auseinandersetzung mit der menschlichen Figur im Zentrum der Malerei André Butzers, lösen sich die Formen nun immer mehr auf. Farbige Flächen werden durch eher zeichnerische, pastos aufgetragene Pinselstriche ersetzt, die häufig parallel zu den Bildkanten in gewinkelten Formationen verlaufen. Auch die Anlegung der Bildfläche auf Dreidimensionalität rückt mehr und mehr in den Hintergrund.
Ein zentrales Motiv der von André Butzer selbst als „Science-Fiction-Expressionismus“ bezeichneten Bilder ist die Wiederholung, durch die er sich bei gleich bleibender Grundsituation in Variationen seinem Bildthema annähert: „Ein Bild entsteht also nicht eins zu eins, sondern eins zu einundzwanzig; es lässt sich nicht in einer einzigen Kontur, Farbe und Funktion fixieren, sondern wird immer von neuem aus der Beobachtung und der Bewegung dieser Elemente hervorgeholt.“*
Dies ist die vierte Einzelausstellung von André Butzer in der Galerie Max Hetzler.
André Butzer, geboren 1973 in Stuttgart, lebt und arbeitet in Rangsdorf bei Berlin. Im Juni 2009 präsentiert die Kunsthalle Nürnberg eine große Einzelausstellung André Butzers. Seine Arbeiten wurden unter anderem in einer Einzelausstellung im Kunstverein Heilbronn gezeigt (2004). Des Weiteren war André Butzer an wichtigen internationalen Ausstellungen beteiligt, unter anderem im Oldenburger Kunstverein, MUMOK, Wien, ZKM - Museum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe, Kestnergesellschaft, Hannover (alle 2008); Rubell Family Collection, Miami (2007); Sammlung Goetz, München (2006); Museum der Moderne Salzburg, Carré d’art – Musée d’art contemporain de Nîmes, Museum am Ostwall, Dortmund, Kunstverein Ulm (alle 2005); Staatsgalerie Stuttgart, Kunsthalle Hamburg, Kunstverein Graz und Kunstverein Frankfurt (alle 2003), sowie Kunsthalle Baden-Baden (2002).
André Butzer stellt während des Gallery Weekends auch in der Galerie Guido Baudach aus.
Parallel zu dieser Ausstellung zeigt Galerie Max Hetzler neue Bilder und Wandmalerei von Yves Oppenheim in den Räumen Oudenarder Straße 16-20, Berlin-Wedding.
*André Butzer: Das Ende vom Friedens-Siemens. Menschentraum. Kunstverein Heilbronn, 2004. Text von Roberto Ohrt, S.9.